Photovoltaikanlagen

 

PVA

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vogelschutz und Freiflächenphotovoltaikanlagen
Der angestrebte Ausbau der erneuerbaren Energien bedingt eine deutliche Zunahme von Photovoltaikanlagen (PVA) in Deutschland. Dabei kann insbesondere das gestiegene Interesse an Freiflächenphotovoltaikanlagen (FF-PVA) ein nicht zu vernachlässigendes Konfliktpotential hinsichtlich des Vogelschutzes mit sich bringen. Je nach Anlagenstandort können die Auswirkungen auf die Vogelwelt unterschiedlich ausfallen.

Vorbelastete Bereiche, die bereits weitgehend als Lebensraum für Vogelarten entwertet sind, stellen in der Regel geeignete und vergleichsweise konfliktarme PVA-Standorte dar. Vollversiegelte Flächen, die klassische PVA-Standorte darstellen, wie Dächer jeglicher Art (ausgenommen Flachdächer mit Vorkommen von koloniebrütenden Vogelarten wie Möwen), sind aus Vogelschutzsicht gegenüber Freiflächen grundsätzlich zu bevorzugen. Neben Dächern eignen sich beispielsweise auch Parkplätze oder alte Flugzeuglandebahnen als vollversiegelte Standorte, da auch hier kaum negative Auswirkungen für Vögel zu erwarten sind. Ebenso bieten integrative Ansätze im Bauwerks- und Verkehrsbereich, wie zum Beispiel bei der Fassadengestaltung oder beim Lärmschutz, ein großes und vergleichsweise ungefährliches Ausbaupotential. Unabhängig davon können kumulative Effekte auf lokale Populationen durch die Kombination (Bündelung) mit vorbelasteten Standorten, zum Beispiel im Nahbereich der Verkehrs- und Energieverteilungsinfrastruktur verringert werden.

Ein sehr komplexes Thema stellt die Errichtung und der Betrieb von FF-PVA auf landwirtschaftlichen Nutzflächen dar, was zunehmend angestrebt wird. Zwar haben verschiedene Untersuchungen einen positiven Einfluss von FF-PVA auf bestimmte Vogelarten nachgewiesen, wenn sie zum Beispiel mit Heckenpflanzungen und Ansaaten von Blühmischungen oder einer extensiven Grünlandnutzung neue Strukturen in eine einförmige Agrarlandschaft bringen. Gleichzeitig zeigen aber andere Studien auch negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und Häufigkeit von Vögeln, vor allem in großflächigen Solarparks und für Arten des Offenlands. Aus Sicht des Vogelschutzes kann daher keine grundsätzliche Empfehlung für die Errichtung von FF-PVA insbesondere auf landwirtschaftlichen Nutzflächen gegeben wären. Es kommt auf die konkrete Prüfung des Einzelfalls an. Hierzu plant die LAG VSW die Erarbeitung einer Fachempfehlung, die sich neben der geeigneten Standortwahl auch mit den artspezifischen Umweltwirkungen und möglichen Schutzmaßnahmen beschäftigt. Eine Auswahl relevanter Publikationen kann nachfolgend eingesehen werden.

Publikationen zur Freiflächenphotovoltaik: pdf (0.3 MB)